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Von: David Boadella Silvia Specht Boadella Gisela Wallbruch
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In dieser Ausgabe von Energie & Charakter veröffentlichen wir eine Reihe von Artikeln, deren Hauptfokus auf dem Thema
‘Beziehung und Kommunikation’ liegt. In der Biosynthese ist ‘Beziehung und Kommunikation’ u.a. ein Übersetzungsprozess zwischen verbalem und nonverbalem Ausdruck: Die
Übersetzung vom Körper hinauf ins Wort oder in das Bild und die Übersetzung vom Wort oder dem Bild hinunter in den Körper.
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Der Artikel von Barbara Jakel ‘Heilender Kontakt in der therapeutischen Beziehung: Energetische
Bindung’
beschreibt als Schwerpunkt den Heilungsaspekt der therapeutischen Beziehung und Kommunikation. Sie verweist hier insbesondere auf das, was sie energetisches Bonding nennt und was wir in der Biosynthese mit somatischer Resonanz bezeichnen. Dabei bezieht sie sich auf Bubersches Denken im therapeutischen Kontext ebenso wie auf energetische Phänomene als nonverbale Kommunikationsmittel.
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Ingrid Krens Artikel ‘Von Bindungswunsch und Bindungsangst’ setzt das Bindungsthema weiter fort und verknüpft dies mit frühen positiven oder negativen Erfahrungen mit der Bindung, die sich in der Klienten/Therapeuten-Beziehung wiederspiegelt. Sie verweist dabei u.a. auf John Bowlby, der das Thema Bindung sehr sorgfältig erforscht und entwickelt und in seinen Büchern über Bindung beschrieben hat. Bowlby war ein englischer Psychologe, der an der Tavistock Clinic arbeitete und der in seinen Artikeln über nonverbales Beziehungsgeschehen ethologische (verhaltenbiologische) Erkenntnisse einfließen ließ.
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In ‘Vegetatives Nervensystem und Energetische Medizin‘ beleuchtet Heike Buhl mehr den
internen Kommunikationsprozess von psychosomatischen Krankheiten und die vegetativen Aspekten von Gesundheit und Krankheit. Vegetative Identifikation war auch ein Hauptthema von Wilhelm Reich
als Grundlage von Empathie und als energetische Basis von Bindung. Energetische Medizin ist eine Medizin, die den bioenergetischen Aspekten von Gesundheit Rechnung trägt. Diese beinhaltet
sowohl das Wissen über affektive Physiologie, über Ladung im Bindegewebe und im Gewebe als auch über die Dynamiken des organismischen Energiefeldes.
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Winfried Wagner setzt das Thema
‘somatische Beziehung’ in ‘Leibes- Beziehungen’ weiter fort. Er beleuchtet die philosophische und kulturelle Geschichte des Körpers und verweist dabei u.a. auf die
westliche Kulturgeschichte, in der eine Differenzierung zwischen Körper und Seele erstmals bei dem griechischen Philosophen Platon auftaucht. Wie sehr Körperbild und Selbstkontakt eines
Menschen zusammenhängen, und wie unbedingt die Körperpsychotherapie dem Rechnung tragen sollte, zeigt dieser lesenswerte Artikel auf.
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Wesentliche wissenschaftliche Aspekte der Theorie des Körpers werden auch im Artikel von Rainer Mahr ‘Zur
Wissenschaftstheorie in der Körperpsychotherapie’ aufgegriffen. Die körperpsychotherapeutischen Schulen sehen sich zunehmend mit der Forderung konfrontiert, ihre Konzepte und
Hypothesen mit wissenschaftlichen Methoden zu überprüfen und die Wirksamkeit ihrer Interventionstechniken zu belegen. Es stellt sich dabei jedoch die Frage, was Wissenschaft eigentlich ist
und wie eine Beobachtung zur wissenschaftlichen Aussage werden kann.
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Peter Geissler ist ein analytischer
Körper- Psychotherapeut, der über einen professionellen Background in der Objektbeziehungs-Theorie und in bioenergetischer Analyse verfügt. In seinem bemerkenswerten Artikel
‘Präverbale Interaktion: Die Videomikroanalyse als Basis für neue körperpsychotherapeutische Konzeptbildungen’ diskutiert und beschreibt er verbale Interaktionen, in denen die
Bedeutungen nonverbaler Kommunikation durch Gesten und Gesichtsausdruck sehr ernst genommen wird. Die Worte, die wir sprechen, reflektieren die körperlichen Erfahrungen, die wir gemacht
haben. Geissler verweist u.a. auf Daniel Stern, der die Bedeutung des Attunement (der Übereinstimmung bzw. Einstimmung) in Beziehungen untersucht hat: dieser beschreibt, dass es vier Aspekte
des Selbst gibt – drei von diesen sind nonverbal. Der vierte Aspekt, der sich zuletzt entwickelt, ist das verbale Selbst, das sich in den drei Aspekten des nonverbalen Selbst gründet.
Der Beitrag von Geissler zeigt einige Konzepte auf, die im Zuge der Baby- und Kleinkindforschung ausgearbeitet wurden und die an der Schnittstelle zwischen einer offenen Psychoanalyse
einerseits und einer Beziehungs-orientierten Körpertherapie andererseits anzusiedeln sind. Damit sollen künftig körpertherapeutische Zugangsweisen und Modellvorstellungen auf einer neuen
Folie der Theoriebildung begründet werden, die sich auf wissenschaftlich begründete entwicklungsgeschichtliche Prozesse und weniger auf Trieb- und Energie-Mythologie bezieht und die das
Näheverhältnis der Körpertherapie zur Tiefenpsychologie noch weiter verstärken könnte.
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Mit freundlicher Genehmigung des Walter Verlages dürfen wir in Energie & Charakter Auszüge aus dem neuen
bahnbrechenden Buch von Ole Vedfelt ‘Bewusstsein’
veröffentlichen. Die Studien des Autors über das Bewusstsein basieren auf einem kybernetischem Modell, in dem ein starker Fokus auf die Kommunikation zwischen Dimensionen des Bewusstseins innerhalb einer Person wie auch zwischen Menschen gelegt wird. In der Biosynthese sprechen wir hier über Lebensfelder von Erfahrungen und des Ausdrucks (siehe hierzu auch die ausführliche Buchbesprechung von Johan A. Wallin in dieser Ausgabe von E&C).
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‘Lifescapes’ ist ein
Begriff, der von der Inkarnation unserer Hoffnungen und Träume spricht, wie auch von der Verkörperung unserer Erfahrungen. In seinem gleichnamigen Artikel bezieht sich David Boadella
zunächst auf die Arbeiten von Stanley Keleman und Joseph Campbell, die beide thematisch ein großes Spektrum beleuchten, das von der Embryologie über die somatische Psychologie bis hin zur
Mythologie und Kosmologie reicht. Danach geht Boadella ausführlich auf den aktuellen Film von Sally Potter ‘In stürmischen Zeiten’ (The Man Who Cried) ein, in dem das Spiel
zwischen verbalem und nonverbalem Ausdruck in Form von Körpersprache und hier insbesondere des Augenkontaktes zentrale Bedeutung hat für die Tiefen von Vertrauen und Misstrauen.
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Das Review von Devi Ragath über Nicolas Hoffmann’s Buch ‘Zwänge und Depressionen: Pierre
Janet und die Verhaltenstherapie’ ist äußerst lesenswert. Janet war einer der ersten wirklich integrativen Psychotherapeuten, der mit Atemrhythmen, Bewegungsmustern und
Affekt-Ladung und den damit verbundenen verbalen Geschichten und bildlichen Dramen seiner Klienten arbeitete. Dabei weist Janet auch auf die Bedeutung unserer Fähigkeit hin, unsere Traumen
durch Integration zu transzendieren, die auf spirituellem Vertrauen basieren, und auf das, was er mit ‘presentification’ bezeichnet: Die Fähigkeit, vollkommen lebendig im Hier und
Jetzt zu sein.
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