In dieser Ausgabe blicken wir auf viele verschiedene Anwendungen der Biosynthese und andere kongruente körpertherapeutischen Herangehensweisen.
Suna Baldinger gibt eine faszinierende Uebersicht der Beziehung zwischen Bindungstheorie, Neurophysiologie und Biosynthese. Sie schliesst aktuelle
Forschung auf dem Gebiet der Spiegelneuronen und der Empathie mit ein und zeigt, wie die therapeutische Arbeit mit dem Körper das Hirn beeinflussen kann, die Wirkung der Stresshormone auszubalancieren.
In Babette Schöningh’s Darstellung traumatherapeutischer Arbeit, versucht sie ihre Sicht der Herangehensweise in der Biosynthese an das Trauma und der
KreST-Methode (Körper-, Ressourcen und Systemorientierte Therapie) zu integrieren. Sie betont, wie wichtig es ist, den Köper mit einzubeziehen.
In ihrem Artikel über erstarrte Trauerprozesse gibt Irène Bruderer einen Ueberblick über die wissenschaftliche Forschung zur Neurobiologie des Kummers. Sie
vergleicht diese Forschung mit psychodynamischen Einsichten zur Trauer. Ihr Focus liegt darauf, welche Möglichkeiten es gibt, diese zwei Verstehensweisen zu vereinen, so dass der therapeutische Support zu einer
neuen innerlichen Integration führen kann.
Bernd Laserstein beginnt seinen soziologischen Artikel mit einem Zitat von Irvin Yalom zur Bedeutung des Wortes „existenziell“. Dann bringt er
einen Ueberblick über verschiedene Felder existenzieller Erfahrung, basierend auf fundamentale Aspekte des Lebens: Die Liebe und das Teilen. Für jedes existenzielle Feld betrachtet er den Bezug zur Hülle, des
Tauschens und zu den Regeln. Seine Uebersicht deckt ein weites Spektrum vom fundamentalen Stoffwechsels der Zelle bis zu den zwischenmenschlichen Beziehungen, welche zu den Fundamenten des Menschseins gehören.
In ihrem Artikel über Biosynthese, Reiki und das Reiten unterscheidet Astrid Scheins zwischen gesundem und neurotischem Stress. Sie illustriert mit
Fallbeispielen wie sie ihre zwei Formen des therapeutischen Wissens einsetzt, um Wohlbefinden und Selbstvertrauen zu stärken. In der zweiten Hälfte ihres Artikels gibt sie eine faszinierende Darstellung, wie sie
mit Pferden arbeitet, um bestimmten Klienten zu helfen, mehr Kontakt zu ihrem Körper herzustellen. Diese Arbeit ist eine doppelte Arbeit, welche manchmal auch beinhaltet, dem Pferd zu helfen wieder Vertrauen in
den Reiter zu gewinnen.
Thomas Kahl schreibt über die Hintergründe seiner Arbeit mit Klienten am energetisch-feinstofflichen Körper mit Aura Massage. Er erklärt die verschiedenen
Schichten der Aura und zeigt wie er damit arbeitet und auch den Körper in Entspannung bringt. Im Besonderen zieht er das Konzept der ‚Dreifachen Präsenz’ der Biosynthese heran, um die Wichtigkeit des Kontaktes
und der Resonanz in der therapeutischen Arbeit hervorzuheben.
Störungen des Köperbildes sind ein wichtiger Aspekt worauf Therapeuten achten müssen. Bernhard Schlages Artikel zu diesem Thema schöpft aus einem
breiten Hintergrund, welcher die Arbeit Wilhelm Reichs und philosophische und kulturelle Aspekte des Köperbildes umfasst. Zudem ist sein Artikel mit vielen klinischen Beispielen illustriert.
Zwei wichtige Bücher über Trauma werden von Bernhard von Bresinski detailliert zusammengefasst. Keines der beiden Bücher ist von einem
Körperpsychotherapeuten geschrieben, jedoch beide betonen, wie wichtig es ist, die energetischen Prozesse des Körpers zu verstehen. Dieses Verständnis ist bedeutsam, um die durch das Trauma verursachte Dissoziation
zu überwinden und die Re-integration mit einem klaren somatischen Fundament zu unterstützen.
Heiden, November 2009
David Boadella Silvia Specht Boadella Erwin Kaiser
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